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Aleksandr

Studieren mit Autismus-Spektrum-Störung

  • Stimming
  • Masking
  • Reizregulation
  • Neurodiversität
Hallo. Mein Name ist Aleksandr, aber ich werde Sasha genannt. Ich bin 1,95cm groß und wiege 98kg. Ich bin kräftig. Ich habe dunkelbraune Haare. Sie sind kurz rasiert. Mein Bart auch.  Heute trage ich ein T-Shirt mit einem Siedler von Catan Motiv. Dazu eine weite Cargo Hose in einem dunklen Beige-Ton. Da ich Schnürsenkel nicht mag, trage ich immer Slipper. Meine noise-cancelling Kopfhörer habe ich mir um den Nacken gelegt Aleksandr , 23
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Über mich

Alter
23 Jahre
Studium
Neurowissenschaften
Hobbys
Joggen, Kraftsport und strategische Brettspiele
Pronomen
Er / ihm
Hallo. Mein Name ist Aleksandr, aber ich werde Sasha genannt. Ich bin 1,95cm groß und wiege 98kg. Ich bin kräftig. Ich habe dunkelbraune Haare. Sie sind kurz rasiert. Mein Bart auch.  Heute trage ich ein T-Shirt mit einem Siedler von Catan Motiv. Dazu eine weite Cargo Hose in einem dunklen Beige-Ton. Da ich Schnürsenkel nicht mag, trage ich immer Slipper. Meine noise-cancelling Kopfhörer habe ich mir um den Nacken gelegt Aleksandr , 23
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Aleksandr

Hallo, mein Name ist Aleksandr, aber ich bevorzuge Sasha. Ich bin 23 Jahre alt. Ich wohne etwas außerhalb von Frankfurt. Ich interessiere mich sehr für die Funktionsweise des menschlichen Gehirns – wie Verhaltensweisen das Resultat elektrischer Signale sind. Deshalb studiere ich Neurowissenschaften. Angefangen habe ich mit einem Fernstudium. Ich dachte, für mich sei das besser. Soziale Interaktionen, viele Leute um mich herum, große Gebäude. Das ist für mich anstrengend. Das ist, weil ich Autist bin. Aber ich habe das Fernstudium abgebrochen. Die Selbstorganisation war zu viel. Das hat nicht gut geklappt. Damit habe ich Probleme. Jetzt studiere ich an der Goethe-Universität in Frankfurt. Ich habe auch einen Job als wissenschaftliche Hilfskraft für 15 Stunden im Monat. Meine Aufgabe ist das Codieren von Daten für eine große Studie.

Ich wohne bei meinen Eltern. Das ist wichtig. Ich brauche ab und zu Hilfe bei der Organisation von Dingen. Zum Beispiel Wäsche machen oder Kochen. Und bei Terminen. Ich bin 4 Tage die Woche an der Uni. Ab 8:30Uhr. Dort besuche ich Veranstaltungen und lerne auch. Ich mache auch viel Sport. Zweimal in der Woche gehe ich Joggen. Für meine kardiovaskuläre Fitness. Und ich mache Calisthenics für Flexibilität und Muskelaufbau. Das ist Kraftsport mit dem eigenen Körpergewicht. Strategische Brettspiele mag ich auch. Zum Beispiel Age of Sigmar, das früher Warhammer hieß. Die Legenden von Andor. Oder Dune:Imperium. Ich spiele gerne zusammen mit Valentin. Weil er das mag, auch mal Siedler von Catan.

Technologien und Strategien

Studienorganisation

Menschen auf dem Autismus-Spektrum nehmen ihre Umwelt anders wahr als neurotypische Menschen. Das Orientieren und Navigieren im Studienalltag, den Überblick zu behalten und das soziale Miteinander zu meistern, kann Studierende mit ASS vor Herausforderungen stellen. Eine Unterstützung in der Studienplanung und Organisation des Studiums kann für Studierende mit ASS daher hilfreich sein. Da ein Orientieren an Details eine häufige Ausprägung bei Menschen mit ASS ist, ist das ganzheitliche Erfassen von Situationen und auch das Verschaffen von Überblick erschwert. Gerade der Übergang von eher strukturiertem Alltag in der Schule zu häufig unstrukturiertem Alltag im Studium kann eine Hürde darstellen.

Routinen & Struktur

Das Orientieren an Details und ein sogenannter Hyper-Fokus auf Themen können für ein Studium von Vorteil sein. Manchmal nehmen diese Spezialinteressen aber auch viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch. Andere wichtige Aktivitäten – wie Essen oder Termine – können dadurch komplett in den Hintergrund rutschen. Deshalb kann es für Studierende mit ASS wichtig sein, sich klare Strukturen und feste Routinen in den Alltag einzubauen, um andere Bereiche nicht zu vernachlässigen.

Reizreduktion

Menschen mit ASS reagieren häufig über- oder unterempfindlich auf verschiedene Umweltreize. So können Lichter, Gerüche, Geräusche oder auch Berührungen zu einer Reizüberflutung und Überstimulation führen. Reizarm gestaltete Räume oder das Tragen von Geräusch-unterdrückenden Kopfhörern können Strategien sein, um einer Reizüberflutung vorzubeugen. Eine Reizüberflutung kann unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Manche Menschen mit ASS „erstarren“ und wirken auf die Umwelt nicht ansprechbar, andere versuchen sich dieser Situation schnell zu entziehen oder nutzen Stimming

, um andere Reize auszublenden.

Selbststimulation

Neben der Überstimulierung durch verschiedene Reize ist auch eine Unterstimulation ein bekanntes Symptom bei Menschen auf dem Autismus-Spektrum. Stimming, also die bewusste Wiederholung von physischen Bewegungen oder Lauten, aber auch Sport oder das Hantieren mit reizauslösenden Gegenständen (z.B. sogenannte Fidget Toys) sind Möglichkeiten des selbststimulierenden Verhaltens.

Umweltreize lenken mich schnell ab. Mein Gehirn kann sie nicht ausfiltern. Deshalb nutze ich Kopfhörer. Solche mit Active Noise Cancelling. Ich höre damit keine Musik. Sie blenden aber zumindest Geräusche aus, damit ich mich besser konzentrieren kann. Fidget Toys habe ich auch dabei. Zum Beispiel ein Würfel mit Schaltern, Tasten und einer Kugel. Oder einen Ball, den man kneten kann. Das ist kein Spielzeug. Ich brauche die Sachen, damit ich nicht überstimuliert werde. Das passiert sonst schnell, wenn viele Menschen da sind, es laut ist oder ich einen Weg finden muss.

Valentin
Freund

Valentin

Sasha und ich – wir kennen uns schon ewig. Schon seit der Grundschule. Wenn ihm alles zu viel wird, spricht er nicht mehr und klopft auf seinen Händen rum. Das macht er, damit er sich besser konzentrieren kann, hat er mir gesagt. Also, er hört einen dann trotzdem, auch wenn das nicht so aussieht. Er versucht nur, den Rest, der ihn stört, auszublenden. Zum Beispiel andere Leute, die sich unterhalten oder rumlaufen. Stell dir mal vor, wie das ist, wenn du alles merkst! Ich weiß, dass er so reagiert. Aber viele andere checken das nicht. Die reden dann lauter auf ihn ein, kommen näher oder berühren ihn sogar. Das bringt halt gar nichts. Viel besser wäre, zusammen einen ruhigeren Ort zu finden.

Wenn mir eine Situation zu viel wird – das heißt, wenn ich überstimuliert bin und deshalb einen schnellen Puls, schnellen Atem und Angstgefühle bekomme... Dann habe ich Regulationsprobleme und komme, wenn es nicht gut läuft, in einen Zustand, den man „Meltdown“ nennt. Dann habe ich mein Verhalten nicht mehr unter Kontrolle. Als Kind hatte ich das oft. Da habe ich geschrien und auch um mich getreten oder geschlagen. Heute beiße ich mir in die Hand. Das ist autoaggressives Verhalten. Das tut weh, aber in der Situation hilft mir das. Am besten lässt man mich dann in Ruhe.

Ich, Aleksandr, wollte schon immer mal sagen:

Vorderseite
Ich bin nicht unhöflich!

Lehrveranstaltungen

Zu Beginn eines Semesters finden viele Auftaktveranstaltungen statt, um den Studierenden viele, wichtige Informationen zu geben, um einen Start ins neue Semester zu erleichtern. Diese Informationsflut kann für Studierende auf dem Spektrum sehr schwierig sein und ggf. können sie nicht alle Informationen aufnehmen. Digitale Zusammenstellungen der Informationen, die im Nachhinein verfügbar sind, sind daher sehr hilfreich.

Mehrdeutigkeiten und uneindeutige Arbeitsaufträge können für Studierende mit ASS eine Herausforderung darstellen. Dozierende können unterstützen, indem sie die Arbeitsaufträge eindeutig und ohne Interpretationsspielraum formulieren und die damit verbundenen Anforderungen an die Studierenden erläutern.

Damit es den Studierenden leichter fällt, der Veranstaltung zu folgen – unabhängig davon, ob die Veranstaltung online oder in Präsenz stattfindet – sollten Umgebungsreize möglichst vermieden werden. Störgeräusche durch offene Fenster, Blendung durch grelle Hintergrundbeleuchtung oder Rauschen durch Laptop-Mikrofone sind vermeidbare Reize, die Überstimulationen und sensorische Ablenkungen verursachen können.

Auch soziale Interaktionen können für Studierende mit ASS herausfordernd sein. Manche Studierende ziehen daher Einzelarbeiten Gruppenarbeiten vor. Ist das Entschlüsseln von Gestik und Mimik für einige Studierende mit ASS generell erschwert, wird dies durch digitale Veranstaltungen häufig noch verstärkt und beansprucht viel Aufmerksamkeit und Energie. Diese Energie und Aufmerksamkeit kann dann für das inhaltliche Bearbeiten der Aufgaben fehlen.

Reizarme und ruhige Rückzugsorte an Hochschulen können allen Studierenden helfen, zwischen Veranstaltungen etwas Ruhe zu finden. Für Studierende auf dem Spektrum können diese Orte helfen, Reizüberflutungen zu vermeiden.

Raum- oder Dozierendenwechsel können zu Orientierungsproblemen und Unsicherheiten führen und sollten daher möglich frühzeitig angekündigt und spontane Änderungen, wenn möglich, vermieden werden.

Lernmaterial

Für Studierende mit ASS kann das Unterscheiden zwischen relevanten und irrelevanten Inhalten schwierig sein. Eine große Menge an (unstrukturierten) (Lern-)Materialien kann also schnell zu Überforderung oder Überarbeitung führen. Arbeitsanweisungen, Fragen oder Antwortmöglichkeiten, die inhaltlich oder auch visuell ähnlich sind – beispielsweise lediglich durch ein „nicht“ zu unterscheiden – können zu Herausforderungen führen, die nichts mit dem Inhalt selbst zu tun haben. Deshalb sind eindeutige Arbeitsanweisungen und Strukturen hilfreich.

Viele Dinge lenken mich von meiner Aufgabe ab. Das geht leicht. Ein Beispiel: Wenn ich sage, ich lerne jetzt Neuroanatomie mit dem Gehirn-Atlas. Und dann sehe ich, dass ich etwas grün unterstrichen habe. Dann frag ich mich: Wo ist eigentlich der grüne Stift? Dann schaue ich in der Schublade. Und mir fällt ein, dass ich die reparieren wollte. Dazu brauche ich Werkzeug aus der Garage. Da gehe ich dann hin. In dem Schrank finde ich eine Kiste mit Schrauben, die ganz durcheinander sind. Ich fange an, sie zu sortieren... Aber eigentlich will ich lernen. Das passiert mir sehr oft. Deshalb brauche ich klare Vorgaben. Die muss ich mir selbst setzen. Und aufpassen, dass mich wenig ablenkt. Dort wo ich lerne.

Valentin
Freund

Valentin

Ich treff mich immer mal mit Sasha am Nachmittag zum Lernen. Ich studiere was ganz anderes, aber das kann man ja trotzdem zusammen machen. Schwierig wird es, wenn Sasha nach unserem Lern-Date noch einen anderen Termin hat. Ich hab dann das Gefühl er sitzt da wie bestellt und nicht abgeholt und wartet eigentlich nur darauf, dass er jetzt zu dem Termin losgehen kann. Auf etwas anderes konzentrieren kann er sich dann nicht mehr, obwohl er erst in einer Stunde oder so los muss.

Fragen an Aleksandr

Inwiefern nimmst du die Welt anders wahr als andere?

Neurotypische Personen filtern jeden Tag tausende Sinneseindrücke aus. Das merken sie gar nicht. Aber bei mir funktioniert das Filtern nicht. Ich sehe die Welt sehr detailliert. Als ob ich die ganze Zeit durch eine Lupe gucken würde. Ich höre die Welt ganz laut. Als ob ich direkt neben einem Lautsprecher stehen würde. Ich rieche die Welt auch intensiv. Als ob ich konstant auf einem Fischmarkt stehen würde. Und ich spüre die Welt sehr stark. Als ob ich permanent einen sehr kratzigen Pullover tragen würde.

Was ist deine Inselbegabung?

Ich habe keine Inselbegabung. Nur sehr wenige Menschen auf dem Spektrum haben eine. Die mit dem Savant-Syndrom. Das ist ein sich hartnäckig haltendes Gerücht. Es ist spannender, Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung und einer besonderen Inselbegabung in Film und Serien darzustellen. Deswegen hält sich dieser Eindruck.

Interaktion und Kommunikation

Für Studierende mit ASS können die Regeln und ungeschriebenen Gesetze sozialer Interaktionen eine Herausforderung darstellen. Was gesellschaftlich anerkannt ist oder als höflich gilt, passiert in der Kommunikation mit Dozierenden und Kommiliton*innen auch häufig „zwischen den Zeilen“. Nonverbale Kommunikation und Small Talk sind dabei wichtige Instrumente, die manche Studierende auf dem Spektrum teilweise auswendig lernen müssen.

Small Talk ist und bleibt für mich sehr anstrengend. Ich musste dafür viel üben. Zum Beispiel als Kind in der Therapie. Es fühlt sich immer an, als würde ich performen. So wie ein Schauspieler, der ein Skript liest. Wenn ich keinen Small Talk mache, wirke ich unfreundlich. Andere möchten dann nicht mit mir reden. Wenn ich über die Sachen rede, die mich interessieren, wollen andere das oft nicht hören. Dann sagen die, das ist zu viel.

Valentin
Freund

Valentin

Sasha hat mir mal erklärt, dass das, was er performen nennt, auch masking

genannt wird. Das bedeutet, dass er quasi eine Maske aufzieht oder eine Rolle spielt – er spielt dann, was er denkt, was neurotypisches Verhalten ist. Ich glaube, Sasha würde oft anders reagieren – aber er hat gelernt, dass es besser ist, normal zu scheinen. Oder so, wie die Gesellschaft es erwarten würde. Wenn man ihn etwas kennt, merkt man allerdings, dass das nicht so echt ist.

Genau. Ich denke, man muss so wirken, wie die anderen. Ich musste auch lernen, dass man dem anderen in die Augen schaut. Das mache ich aber nicht mehr. Das ist mir unangenehm. Ich schaue woanders hin. Dann höre ich auch besser zu und kann mich konzentrieren. Gesprächspartner finden das aber komisch. Manchmal denken sie, ich bin nicht interessiert. Also schaue ich immer mal wieder auf einen Punkt hinter dem Kopf der Person und nicke.

Für Studierende mit ASS kann das Lesen und Interpretieren von Mimik und Gestik erschwert sein. Eine häufig genutzte Strategie ist das Auswendiglernen bekannter Mimiken. Dabei fällt das Interpretieren der Gesichtszüge und Emotionen bei bekannten Personen leichter.

Mimik und Gestik ist manchmal wie eine Art Geheimsprache für mich. Wie als sähe man etwas in einer unbekannten Schrift. Ich kann dann sehen, dass es Schrift ist. Vielleicht auch, dass es arabisch ist oder Runen. Aber ich kenne die Bedeutung nicht. Ich bin sozusagen Mimik-Analphabet.

Im Studienalltag treffen Studierende auf eine große Anzahl an unterschiedlichen Personen in unterschiedlichen Seminaren, Veranstaltungen und Settings. Eine häufige Komorbidität, die mit Autismus auftritt, ist die sogenannte „Gesichtsblindheit“ oder „Prosopagnosie“. Hierbei können zwar die Details eines Gesichts erkannt, aber nicht mit der Person in Verbindung gebracht werden. Personen auf dem Autismus-Spektrum lernen als Strategie daher, Personen anhand anderer Merkmale – wie beispielsweise Stimme, Gangbild, Statur etc. – zu erkennen und zuzuordnen.

Die Umwelt ist eher für neurotypische Menschen gestaltet. Deshalb ist das nicht so einfach. Es verursacht mir Stress und Aufregung. Eigentlich die ganze Zeit. An der Uni sind oft viele Leute oder es gibt eine Baustelle oder irgendeine Aktion, bei denen Leute einen was fragen. Ein Halbmarathon zu laufen ist für mich einfacher. Nach einem ganzen Uni-Tag bin ich müde.

Eine Unterstützung im Studienalltag bei der Kontaktaufnahme mit Dozierenden, der Navigation auf der Website der Uni oder in der Stundenplanerstellung kann über die Kontaktaufnahme mit den Beauftragten für Studierende mit Beeinträchtigungen erfolgen. Mentor*innen-Programme, „Study Buddys“ oder auch ausgebildete Assistenzen können Studierende auch bei den sozialen Aspekten des Studierens begleiten. Dozierende können Studierenden mit ASS unter anderem durch das Hinweisen auf oder Vermitteln von eben dieser Unterstützungsmöglichkeiten helfen. Auch der Verweis auf möglicherweise existierende Studierenden-Gruppen zum Vernetzen kann eine Unterstützung darstellen.

Prüfungen

Neben dem Fokussieren auf Details können autistische Studierende Probleme haben, Worte, Texte oder Gegenstände, die sich visuell oder inhaltlich sehr ähnlich sind, auseinanderzuhalten. Daher kann das häufig gewählte Prüfungsformat „Fragebogen mit multiple choice-Antworten“ eine Herausforderung darstellen. Bei dem Prüfungsformat „mündlicher Vortrag“ werden neben den Inhalten häufig eine flüssige Sprechweise, eine offene Haltung und gelegentlicher Blickkontakt zum Publikum bewertet. Gerade diese Punkte können bei Studierenden mit ASS erschwert sein.

Bei Nachteilsausgleichen können daher beispielsweise festgehalten werden, dass es entweder die Möglichkeit alternativer Prüfungsformate gibt oder dass Blickkontakt und Sprechweise nicht bewertet werden.

Ich habe keinen Nachteilsausgleich, der mir eine Zeitverlängerung bei Prüfungen oder Abgaben einräumt. Ich brauche das nicht. Aber ich kenne Andere auf dem Spektrum, für die das sehr hilfreich ist. Die haben Probleme bei der Prüfung und müssen zwischendurch pausieren. Ich darf aber Prüfungen in einem separaten Raum schreiben. So muss ich nicht so viel ausblenden. Aber die Zeit ist die gleiche. Nächstes Semester habe ich eine wichtige Gruppenarbeit. Vielleicht sollte ich mich dafür um einen Nachteilsausgleich bemühen. Mit mir unbekannten Studierenden so zusammenarbeiten. Da werde ich kein gutes Ergebnis erzielen.

Prüfungssituationen sind für viele mit Stress verbunden. Ein Konzentrieren auf die Inhalte der Prüfung kann für Studierende mit ASS erleichtert werden, indem Störreize möglichst vermieden werden. Das Ablegen von Prüfungen in reizarm gestalteten Räumen ohne Mitstudierende oder die Möglichkeit, Kopfhörer tragen zu können, werden ebenfalls in einem Nachteilsausgleich festgehalten.

Multiple-Choice ist für mich schwierig. Da sind die Antwortmöglichkeiten oft fast gleich. Nur ein Wort oder ein „nicht“ ist anders. Ich kann das dann schwer auseinanderhalten und alles verschwimmt vor meinen Augen. Schwierig finde ich auch, wenn Fragen für mich uneindeutig sind. Wenn man sie auf mehrere Arten lesen kann, denn dann kann man auch auf mehrere Arten antworten.

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