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Die Persona-Entwicklung im Detail

Was sind Personas?

Die Persona-Methode wurde 1999 von Alan Cooper entwickelt. Das Ziel dieser Methode ist es, Modelle von Nutzenden zu entwickeln, „die Personen einer spezifischen Zielgruppe mit bestimmten Merkmalen charakterisieren“ (Lepzien et al). Dadurch soll ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse und Motivationen dieser Zielgruppe erreicht werden. Personas sind also fiktive Personen, die eine bestimmte Gruppe von Menschen repräsentieren.

Die Studierenden-Personas, die Ihnen auf BlindDate begegnen, sind nicht frei erfunden – sie basieren auf Daten. Die Personas erklären und fassen die realen Erfahrungen der Personengruppe, wie beispielsweise genutzte Strategien und (assistiven) Technologien, zusammen. Auch Barrieren im Studienalltag werden durch sie aufgezeigt. So soll vor allem Lehrenden die Möglichkeit gegeben werden, sich in die Perspektive der Studierenden hineinzuversetzen, die Strategien und Technologien kennenzulernen und die Konzeption der eigenen, barrierearmen Lehre daran auszurichten.

Wie hat das Forschungsprojekt SHUFFLE die Personas entwickelt?

Wie bereits erwähnt, basieren alle Personas auf BlindDate auf realen Erfahrungen von Studierenden mit Beeinträchtigungen. Um diese Daten zu sammeln, startete das Projekt im Frühjahr 2022 eine große Bedarfsanalyse. Dafür wurden insgesamt 695 Studierende an den vier Standorten des Projekts (Projektwebseite von SHUFFLE ) mithilfe eines Fragebogens nach ihren (studienerschwerenden) Bedingungen befragt.

Das Forschungsprojekt SHUFFLE arbeitet nach dem Universal Design for Learning (UDL) Ansatz und hat somit ein weites Verständnis von Lernen mit Beeinträchtigungen. Individuelle Umstände, die sich erschwerend auf ein Studium auswirken, können daher sichtbar, aber auch unsichtbar, diagnostiziert oder temporär sein. Ob Barrieren für Studierende mit einer psychischen Erkrankung, mit Pflegeverantwortung oder mit Deutsch als Zweitsprache - es gilt, eine Hochschule zu schaffen, die allen ein barrierearmes Lernen ermöglicht.

Neben dieser quantitativen Erhebung wurden auch qualitative, leitfadengestützte Interviews mit Studierenden mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen, aber auch mit Lehrenden und Leitenden von Hochschulen geführt. Mithilfe eines Design Thinking Workshops mit Studierenden mit Beeinträchtigungen wurden diese Erkenntnisse dann um weitere wichtige Ideen zur Darstellung der erhobenen Daten ergänzt. Ziel des BlindDate-Teams und der Studierenden war es nun, „Personas“ und keine „Barrieras“ zu erstellen: Der Fokus der Erzählungen soll auf den genutzten Strategien und Technologien und der Vermittlung von hilfreichen Handlungsempfehlungen für Lehrende und NICHT auf den erlebten Barrieren selbst liegen.

Öffnen Lehrende oder Interessierte die Webseite von BlindDate, gelangen sie zunächst in einen Seminarraum, in dem unterschiedliche Studierende auf sie warten. Diesen Studierenden-Personas ist zunächst nicht immer anzusehen, welche studienerschwerenden Bedingungen ihnen begegnen – denn so ist es nun mal auch im realen Leben: Beeinträchtigungen können sichtbar UND unsichtbar für Außenstehende sein.

Nun haben Interessierte die Möglichkeit, auf die einzelnen Studierenden zu klicken und diese jeweils kennenzulernen. Mithilfe von Feedback-Loops mit Studierenden mit den jeweiligen Beeinträchtigungen konnten die Sprechblasen der Personas, aber auch die allgemein gehaltenen Textpassagen, auf Authentizität und Fehler überprüft werden. Jede Persona-Unterseite ist nun in mehrere Kategorien (Strategien und Technologien, Lehrveranstaltungen, Lernmaterial, Interaktion und Kommunikation und Prüfungen) unterteilt. Außerdem befindet sich am Ende jeder Unterseite eine Checkliste mit hilfreichen Handlungsempfehlungen für Lehrende. Diese Checkliste, wie auch die übrigen Kategorien, lassen sich auch über das in der Persona-Karte befindliche Menü ansteuern.

Ein weiteres Ziel der BlindDate-Entwickelnden ist es, dass es sich bei der Begegnungsplattform nicht um eine reine Informations-Webseite handelt. Neben den persönlichen Erzählungen in den Sprechblasen der Personas befinden sich auf BlindDate weitere interaktive Elemente, welche die Erfahrungen der Studierenden veranschaulichen und einen Perspektivwechsel erleichtern sollen.

Haben Sie Fragen zu BlindDate oder wollen sich weiter informieren? Hier finden Sie wichtige Begriffe und Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Auch das BlindDate-Team ist nicht unfehlbar: Sollten Ihnen Fehler begegnen oder Sie weitere Anregungen haben, melden Sie sich gerne bei uns: Kontakt.

Quellen:

  • Lepzien, Josefine/Lewerenz, Michael (2017): Persona Methode. Eine Illustrierung von Bildungsbedarfen. In: Team der Wissenschaftlichen Weiterbildung der Universität Rostock: Weiterbildungsmanagement professionalisieren. Rostock: Universität Rostock, S. 22-31.
  • The Inmates Are Running the Asylum (Alan Cooper 1999)
  • SHUFFLE Webseite